… und was die mit Kommunikationsdesign und meiner Arbeit zu tun haben. Ich folge dem Blogparaden-Aufruf von Marketing-Zauberin Birgit Schultz zum Thema„10 geheime Fakten“ (https://marketing-zauber.de/24-fakten).

1 Rochschachtbilder am Fließband
Als Kind hatte ich das Glück, durch den Freund meiner Schwester über unerschöpfliche Papiervorräte zu verfügen. So etwas ist im Alter von 10 Jahren unbezahlbar. Er studierte E-Technik, arbeitete in einem Rechenzentrum – und ich bekam stapelweise ausrangiertes Endlos-Computerpapier. Damit habe ich – ebenso endlos – in Kombination mit Fingerfarben Testreihen von Rohrschachtbildern produziert. Ohne allerdings zu wissen, dass es welche waren. Mich hat damals wie heute fasziniert, welche Wirkungen Farben haben, wie sie sich mischen lassen – und was man alles in einem Bild entdecken kann. Du weißt nicht, was ein Rohrschachtbild ist?

2 Persönlichkeitsentwicklung mit Amy
Mindestens zwei Mal in der Woche lasse ich mich zu Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikationstraining coachen. Amy ist wohl Anfang 60, blond, langweilt sich schnell, mag es bequem und hat einen ziemlich guten Appetit. Sie bringt mich an meine Grenzen. Und sie tut das gern. Irgendwie arbeitet sie auch gern mit mir, wie sie mir zwischendurch immer mal wieder zu verstehen gibt. Aber sie macht auch deutlich, dass meine Kommunikation klar sein muss. Eindeutig, unmissverständlich, zeitnah. Ob sie ahnt, dass eine Haflingerdame mir bei der Arbeit hilft? Amy gehört ganz klar in die Kategorie: was ich immer wollte, nie durfte und konnte – und daher fast verpasst hätte, weil ich dachte, dass ich nicht im passenden Alter bin. Vor fünf Jahren habe ich dann aber trotzdem angefangen, das Reiten zu lernen. Mit Amy mache ich allerdings besonders gerne Bodenarbeit.

3 Brandenburgische Konzerte
Blockflöten sind total unsexy. Vor allem wenn man zwischen 14 und 18 ist. Ich habe es trotzdem gemacht – auch ein bisschen aus Trotz (und mangelnden Alternativen, die zu Hause gefördert und akzeptiert wurden). Jahrelang hatte ich nur ein ziemlich schrottige Schulflöte und dachte immer, ich kann nix, weil man mit dem Teil einfach nichts reißen konnte. Ich war total beeindruckt, als eine Schulkollegin in einer Prüfung das zweite Brandenburgische Konzert spielte. Bis ich dann – kurz bevor es zu spät war – ein Jahr vor Schulende eine richtig gute gebrauchte Altflöte bekam. Ich habe jeden Tag 1 bis 2 Stunden geübt, am Ende in der Prüfung das 2. Brandenburgische Konzert gespielt und von meiner Lehrerin den Satz mitbekommen: „Dann wissen wir ja, wer das Brandenburgische Konzert beim nächsten Mal spielt.“

Was das mit meiner Arbeit zu hat? Es hat etwas Wertschätzung zu tun, dem Glauben eines anderen in die eigene Leistung und mit guter Ausstattung. – Denn die macht durchaus einen Unterschied, motiviert und zeigt einem selbst, dass man sich wertschätzt.

4 Fünfzig Passfotos
…war die größte Anzahl, die ich an einem Tag geschafft habe. Es war ein Montag – und ich habe es gehasst. Leider war es ein nicht unerheblicher Teil meiner ersten Ausbildung: Ich habe einen Gesellinnenbrief als Fotografin. Fotografie hat mich total begeistert, aber die Lehre hat erst einmal eine jahrelange Kerbe der Enthaltsamkeit verursacht. Die ist längst überwunden… Ich fotografiere wieder und gerne: Details, Landschaft, Skurriles. Grundsätzlich geblieben ist mein Gefühl für Bilder und das unterstützt mich natürlich bei Bildkonzepten für meine Kunden. Dass ich eher eine gute Landschaftsfotografin geworden wäre, hat schon meine damalige Ausbilderin gesagt…

5 Papa Schriftsetzer
Tatsächlich hat er mit dem ganzen Schriftkram angefangen. Denn: Mein Vater hat eine Ausbildung als Schriftsetzer gemacht. Das fand ich als Kind total faszinierend, wenn er davon erzählt hat. Und ich habe davon profitiert, weil er einen Blick für gut gesetzte Texte hatte. Typografie hat mich daher schon im Studium viel mehr interessiert als Kinderbuch-Illustration …

6 Paddeln in einem Boot in Rot
Rot ist absolut gar nicht meine Farbe. In meinem nahen Umfeld gibt es nichts, das Knallrot ist. Mit einer Ausnahme: mein Kajak. Und das ist dann nicht mal nur oben rot und unten weiß, wie es üblich ist. Nein – es ist komplett und ganz und gar knallrot. Da das Boot selbst aber genial gut ist, war ich da kompromissbereit. Rot als Farbe für meine Kund*innen ist was Anderes. Da habe ich keine Berührungsängste.

7 Grün und Blau trägt die …
… Sau. So einen Quatsch habe ich als Kind noch gehört. Und zum Glück damals schon nicht verstanden. Auch nicht hingenommen. Ich mochte ungewöhnliche Farbkombinationen schon immer und denke häufig an die Grün-Blau-Geschichte, weil ich z.B. Türkis und Pistaziengrün zusammen sensationell finde.
Und natürlich haben wir damit auch die drei Farben für die additive Farbmischung RGR …

8 Koalas streicheln
War ein heimlicher Wunsch. Völlig sinnfrei. 2015 kam es aber wirklich dazu. Ich hatte mich in Brisbane zwar gegen ein „Fotoshooting mit Koala auf dem Arm“ entschieden, aber plötzlich stand ich neben der Frau, die gerade mit „George“ einen Vortrag zu Koalas gehalten hatte. Sie sah mich an, lächelte und bat mich um meine Fragen. Und ich durfte George streicheln. Überraschungsmomente genießen und mit dem Unvorhergesehenen umgehen.

9 Plastik reduzieren
Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcen schonen begleiten mich schon lange. Ich hatte schon immer das Gefühl und das Bedürfnis, meinen Beitrag leisten zu wollen. Bei mir selbst anzufangen, Beispiel zu sein und zu geben. Okay, ich bin manchmal sogar etwas missionarisch. Zumindest sagt das der Lieblingsmensch an meiner Seite. Aber ich mag es, wenn ich merke, dass kleine Veränderungen etwas bringen. Das sehe ich allein an der extrem verringerten Müllmenge, die wir seit knapp einem Jahr haben. Und ich freue mich wie eine Schneekönigin, wenn ich in einem Laden stehe, meinen Käse in eine mitgebrachte Dose verpacken lasse – und neben mir eine Frau sagt: “Das ist ja eine gute Idee – das mache ich jetzt auch.“ Erst eine, dann noch eine, dann zwei, vier … viele.

10 In meinem Namen ist mein Lieblingstier versteckt
Wirklich! Das habe ich eines Tages in einem Typografie-Seminar im Studium entdeckt, als wir für uns selbst einen Briefbogen entwickeln sollten. Der Moment war genial und ich hatte unglaublichen Spaß daran, anschließend eine Serie von unterschiedlichen Briefbogen zu entwickeln, die alle auf dem gleichen Prinzip basierten. Genau solche Forschungs- und Entdeckungsmomente machen mir heute bei der Entwicklung von Wortbildmarken und Signets für meine Kund*innen großen Spaß.

11 Geschichten und Filme
Filme und Geschichten fand ich immer wunderbar: Ich konnte (und kann) mich total in Geschichten fallen lassen und habe sie weitergespielt, ausgeschmückt. Als Kind konnte ich tagelang mit einem Film beschäftigt sein und ihn weiterdrehen. So in etwa ist es auch heute, wenn ich im Kundengespräch feststelle, wie der Projektor in meinem Kopf anspringt und wenn ich beim Entwerfen merke, wie das Bild für das Firmenzeichen immer klarer vor meinen Augen wird. Das ist einer der Momente, die ich an meiner Arbeit am meisten liebe: dieses jetzt-dass-ist-es-Gefühl.

12 Schnuppern und mischen
Ich bin großer Fan von Düften – nicht so sehr von Parfüms, aber von ätherischen Ölen. Das ist ein bisschen wie mit den Farben: Einzelne sind toll, passen hierzu und dazu nicht. Ergänzen sich perfekt oder heben sich auf. Zusammen ergeben sie etwas ganz Neues und wirken auf verschiedenen Ebenen. Denn sie sind zuerst mal Wirkstoffe und dann erst Duft. Unter anderem darum mische ich meine Kosmetik selbst und probiere auch hier vieles aus.

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